Der Winter in Deutschland kann für Autofahrer eine echte Herausforderung sein. Schnee, Eis, Regen, salznasse Straßen und niedrige Temperaturen stellen hohe Anforderungen an Technik und Fahrverhalten. Wer sein Auto rechtzeitig winterfest macht, sorgt nicht nur für Sicherheit, sondern schont auch Fahrzeug und Geldbeutel. Doch welche Maßnahmen sind wirklich wichtig? Hier folgt eine umfassende Anleitung.
1. Winterreifen: Pflicht und Sicherheit
In Deutschland gilt eine situative Winterreifenpflicht. Das bedeutet: Sobald Glätte, Schneematsch oder Eis auftreten, müssen Winter- oder Ganzjahresreifen mit dem Alpine-Symbol verwendet werden. Die bessere Gummimischung und das tiefere Profil sorgen dafür, dass das Fahrzeug auch bei Kälte guten Grip behält.
Das Mindestprofil liegt bei 1,6 mm, empfohlen werden jedoch mindestens 4 mm. Außerdem sollte man auf das Produktionsdatum achten: Reifen härten mit den Jahren aus und verlieren an Haftung. Reifen älter als sechs Jahre sollten überprüft und bei Bedarf ersetzt werden.
2. Batteriecheck: Kälte als Belastung
Die Autobatterie gehört zu den größten Schwachstellen im Winter. Kurze Strecken und viele Startvorgänge belasten sie zusätzlich. Ein frühzeitiger Batteriecheck in einer Werkstatt oder mit einem Testgerät gibt Sicherheit. Wenn die Batterie bereits beim Starten Schwäche zeigt, sollte sie ausgetauscht werden, bevor man an einem frostigen Morgen stehen bleibt.
3. Frostschutz für Kühlmittel und Scheibenwaschanlage
Das Kühlmittel sollte ausreichend Frostschutz enthalten, um den Motor vor Schäden zu bewahren. Besonders wichtig ist der Schutz vor Korrosion im gesamten Kühlsystem.
Auch die Scheibenwaschanlage muss mit wintertauglichem Frostschutz befüllt werden, sonst kann die Flüssigkeit gefrieren und Leitungen beschädigen. Zudem sorgt spezieller Winterreiniger dafür, dass Salz und Schmutz auf der Scheibe schnell gelöst werden.
4. Beleuchtung und Sicht
Winter bedeutet oft schlechte Sicht: Dunkelheit, Nebel und Schneefall erschweren das Fahren. Alle Scheinwerfer, Rücklichter und Blinker sollten geprüft und bei Bedarf eingestellt werden. Auch die Scheibenwischer müssen einwandfrei funktionieren. Gummilippen, die Schlieren hinterlassen, sollten ersetzt werden. Eine klare Sicht ist entscheidend für sichere Fahrten.
Es hilft auch, die Scheiben regelmäßig innen zu reinigen. So beschlagen sie weniger, wenn es draußen sehr kalt ist.
5. Bremsen und Fahrwerk prüfen
Gerade bei Nässe oder Eis müssen Bremsen perfekt funktionieren. Eine Inspektion der Bremsbeläge und Bremsscheiben sorgt für Sicherheit. Auch Stoßdämpfer und Fahrwerkskomponenten sollten geprüft werden, denn sie beeinflussen Traktion und Bremsweg. Wenn das Auto „springt“ oder unruhig über Unebenheiten fährt, könnte hier Wartungsbedarf bestehen.
6. Gummis und Schlösser pflegen
Tür- und Fensterdichtungen können bei Frost festfrieren. Spezielle Pflegemittel, etwa Silikonstifte, machen das Gummi geschmeidig und verhindern Schäden. Für Schlösser empfiehlt sich ein Enteiser, der im Winter immer griffbereit sein sollte — jedoch nicht im Handschuhfach, denn wenn das Auto zugefroren ist, kommt man nicht heran.
