Wer ein Fahrzeug in Deutschland besitzt, kommt nicht darum herum: Wartung, Inspektion und technische Prüfungen sind Pflicht und tragen entscheidend zur Sicherheit, Werterhaltung und Alltagstauglichkeit bei. Doch was genau umfasst ein solcher Service, in welchen Abständen ist er nötig — und welche Kosten sind realistisch? Im Folgenden werden die wichtigsten Aspekte erklärt.
Was versteht man unter „Inspektion“ und „Wartung“?
Der Begriff Inspektion bezeichnet in der Regel eine planmäßige Durchsicht des Fahrzeugs nach Herstellervorgabe oder Werkstattplan. Dazu gehören beispielsweise Öl- und Filterwechsel, Bremsenprüfung, Sichtprüfung von Fahrwerk und Reifen, Kontrolle von Beleuchtung, Batterie und weiteren Verschleißteilen.
Wartung ist ein weiter gefasster Begriff, umfasst alle Maßnahmen, die erforderlich sind, damit das Auto sicher und funktionsfähig bleibt — dazu zählen auch Reparaturen, Ersatz von Verschleißteilen und Behoben von kleineren Mängeln.
Die Hauptuntersuchung (HU) samt Abgasuntersuchung (AU) ist eine gesonderte, gesetzlich vorgeschriebene Prüfung, die typischerweise alle zwei Jahre stattfindet (bei Neuwagen nach Erstzulassung drei Jahre) — und sie ist nicht gleichzusetzen mit der Inspektion.
Was gehört typischerweise zur Inspektion?
Je nach Fahrzeugtyp, Alter und Hersteller variieren die Leistungen, doch folgendes gehört meist dazu:
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Öl- und Filterwechsel (Motoröl, Luftfilter, Kraftstofffilter)
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Sichtprüfung bzw. ggf. Wechsel von Bremsflüssigkeit, Kühlmittel, Antriebsriemen oder -ketten
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Kontrolle von Bremsanlage, Fahrwerk, Reifenprofil, Beleuchtung, Batterie
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Prüfung und ggf. Nachfüllen von Flüssigkeiten wie Kühlwasser oder Scheiben-Reinigungsflüssigkeit
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Sichtprüfung auf Korrosion, Undichtigkeiten oder sichtbare Schäden
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Prüfen, ob Software-Updates nötig sind (insbesondere bei modernen Fahrzeugen)
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Dokumentation der durchgeführten Arbeiten und Übergabe eines Protokolls
Je nach Umfang kann die Inspektion also von einer kleineren Durchsicht (nur Basis-Checks) bis hin zu einer großen Vollinspektion mit vielen Verschleißteilen reichen.
In welchen Intervallen sollte eine Inspektion stattfinden?
Hersteller geben je Fahrzeugmodell sogenannte Wartungsintervalle vor — beispielsweise alle 20 000 oder 30 000 Kilometer oder alle 12 oder 24 Monate. Es hängt ab von Nutzung (Kurzstrecke vs. Langstrecke), Alter des Fahrzeugs und Bedingungen (z. B. Stadtverkehr, hohe Temperaturen, häufige Starts). Wer sich an die Intervalle hält, vermeidet größere Folgekosten.
Zusätzlich muss die Hauptuntersuchung (HU/AU) wie erwähnt regelmäßig durchgeführt werden.
Welche Kosten sind üblich?
Die Kosten in Deutschland variieren stark – hier einige grobe Richtwerte:
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Eine kleine Inspektion (Basisleistungen) liegt häufig im Bereich von etwa 150 € bis 300 €.
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Eine große Inspektion, bei der viele Verschleißteile überprüft oder gewechselt werden müssen, kann zwischen 400 € und 800 € oder mehr kosten.
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Für die Hauptuntersuchung mit Abgasuntersuchung (HU/AU) liegen die Prüfgebühren je nach Bundesland und Gewichtsklasse typischerweise zwischen etwa 100 € und 165 € für Pkw bis 3,5 t zulässigem Gesamtgewicht.
Die tatsächlichen Kosten hängen ab von Fahrzeugtyp, Fahrzeugalter, Kilometerstand, Werkstattwahl (freie Werkstatt vs. Markenbetrieb) und dem Umfang der notwendigen Arbeiten. Bei Leasing- oder Firmenfahrzeugen können Kosten höher sein, wenn Sonderausstattungen oder Markenservice genutzt werden.
